hanakorea

64mb

09.04.2025

♪Klick♫

Ich schreibe euch direkt aus dem html editor. Der Tag fängt damit an, dass ich 6 Euro für eine 64mb SD Karte ausgebe.
(Ja, ich mags eigentlich auch nicht wenn der Titel von einem Text direkt am Anfagng kommt oder bedeutungsvoll eingeführt wird, aber ich fand 64mb einen guten Titel und wollte nicht nochmal editieren!)
Sehr wichtig als Touristin einmal zu viel für irgendeinen Quatsch auszugeben!! Ich hab natürlich alle meine SD Karten daheim vergessen und konnte meine kleine silberne Digitalkamera deshalb nicht benutzen — BIS JETZT!!
(Die Kamera ist so alt, dass sie nur SD Karten bis höchstens 4 GB aushält...)

Nach den 64mb gab es Hotteok mit Süßkartoffel zum Frühstück

Und danach direkt wieder Mandu. Dieses mal in einem gedämpften Hefeteig.

Für den Weg habe ich gegrillte Reiskuchen von einer am Boden sitzenden alten Dame gekauft. Sievor einem kleinen Grill der mit Pappkartons ummantel war.
Drei Reiskuchen = 1₩. (Umgerechnet ungefähr 0,61€).

Heute war der Himmel grau, aber die Temperatur trotzdem mild.

Ich friere morgens immer ein wenig, weil ich noch so müde bin. Ich hab natürluich doch ein Jetlag. (Im ersten Blogeintrag wollte ich eigentlich angeben, dass ich keins habe). Bis ungefähr drei uhr nachts bin ich im Loch und dann darf ich einschlafen. Das ist mühsam, aber gestern war es schön, dass ich allein wach bleiben durfte um mein Buch zuende zu lesen. Heute morgen hatte ich dann ein paar Minuten alleine mit meinem Kaffee und konnte Griechischstunden von Hang Kang anfangen. Seit dem Diplom habe ich (fast täglich) die Gewonheit mindestens eine Stunde im Cafè zu sitzen und zu lesen. Manchmal bin ich auch einfach nur still und schaue in die Sonne. Diese Gewonheit vermisse ich gerade. Han Kang schließt da an wo Garth Greenwell mich verabschiedet hat.
I felt a sense of detachment, always flt on the verge of disappearing fomr my life,
of slipping free and leaving no trace, no tie had ever really anchored me.
Even now, even this beutiful house, this table, even L, I might slip free of all of it,
maybe there was something in me that wnated to slip free. I looked at L,
I put my hand to his face. I love you, I said, and that was true, too.
Maybe everyone feels the way I do, that it takes an act of will to hang on to a life,
maybe it is a myth to think anyone fits so seamlessly there's no chance of slipping free.
(Garth Greenwell,Small Rain)

Und zum Band zwischen dem Eigenen und dem Weltlichen schreibt Hang Kang:

Ich habe keine Fotos gemacht. Die Landschaft ist nur in meine Netzhaut eingebrannt.
Unmöglich, Geräusche, Gerüche und Haptik mit einem Fotoapparat einzufangen.
Sie sind alle einzeln in meinen Ohren, meiner Nase, meinen Augen und meinen Händen verewigt.
Das reichte mir zum damaligen Zeitpunkt. Es gab da auch nicht das Schwert, das sich zwischen
mich und die Welt schob.
(Han Kang,Griechischstunden)

Beide ziehen immer wieder vergleiche zu Bäumen und Sprache, Wurzelnetzwerke, Wälder und riesige Eichen die in Häuser fallen,die ein Loch in die Gewonheit reißen. Sprache als Wald, das Sprechen ein Echo, das sich nicht einfangen lässt. Die Erinnerungen die ich hier sammle werden sich abrunden und verformen, werden in die Wogen meiner Vergangenheit eingearbeitet, werden ein leuchtendes Bild in einer Erzählung. Löchrig und pfeifend im Wind, werde ich ins Flugzeig steigen. Durchlöchert von der Menge aller Reize die sich in meinen Sinnen eingebetten haben.

There is an archival crisis already looming here, because the body’s surface is ultimately
not stable ground upon which to build an archive. While the skin is a visual sign of the body’s
exterior limit, the physicist Karen Barad emphasizes how in fact bodies extend into space well
beyond the skin. Molecularly, we spread into the “outside” world, mingling with it in ways that
are not apparent to us. Our bodies are porous, as Nancy Tuana reminds us when she calls into
question “the boundaries between our flesh and the flesh of the world.”1 These feminist formulations
of the body insist on our vital entanglements with the outside world, complicating any easy binary
demarcations of “inside” and “outside.” For better and for worse, we are made up of an outside
world which consti- tutes, nourishes, and poisons us in turns.
(Julietta Singh,No Archive Will Restore You)

So wie dieser Blog, die Foto App auf meinem Handy, die 64mb wird mein Körper zu einem Archiv dieser Reise. Und wie jedes andere Archiv wird es mit Lücken und Fehlern ausgestattet sein. Die Lücke ist ein Raum, wenn man sich genuf Platz in ihr schafft. Schuldet man in der Aufzeichnug seines eigenen Lebens den Leser*Innen einen Lückenfreien report?
Dabei lüge ich eigentlich sich gerne, liebe es Fehler in Texten mit hoher Auflage zu finden (Alle verschreiben sich. Das Selbstverschreiben, egal wieviel Korrekturunden es gibt.
Der Fehler in Sprache als Zeichen von Menschlichkeit). und sehe die Lücke als Bewegungsraum.

Nach dem Regen spiegeln sich die Lichter im asphalt. Zum Abendbrot gab es Bulgogi Whopper und Spicy Chicken Burger von Burger King, weil alle müde und ungedludig geworden sind. Dann haben wir Zugtickets für Freitag gekauft und sind mit dem Bus nach Myeongdong gefahren.

Da wurde dann das gespahrte Trinkgeld für Sincare* Produkte ausgegeben. (*Tippfehler! meinte natürlichSkincare, aber Manchmal haben die Tippfehler recht. Freudscher-Vertipper.)Ich habe immer alles brav in meine Spardose getan. Meine Saprdose ist eine ausewaschene Dose Ssamjang, deshalb riechen die Scheine nach Essen. Die Dose ist klein, grün und eckig. Wir waren bei Olivve Young und ich habe brav alles gekauft was mir die Stimmen in meinem Handy gesagt (befohlen!) haben. Dann hatte ich neben einem extrem verwirrten Taxi Fahrer sitzend die Post-Shopping-Shame bekommen. Am Sofa gab es dann einen Haul für die ganze Familie. (W.I.M.B.!). Jetzt sitze ich unshameful und eingecremt Daheim. :•)
Im Bus sind wir noch an diesem riesigen Bildschirm vorbeigefahren der Blumen auf uns geregnet hat. Wunderschön!!

Damit schicke ich euch in den Abend und mich ins Bett.
Kusssssssss
Eure hanako
Xx

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